Tinnitus

Tinnitus – endlich wieder Stille!

Millionen von Menschen haben Tinnitus – bereits jeder sechste von uns hat irgendwann in seinem Leben Erfahrungen mit Ohrgeräuschen in unterschiedlichen Erscheinungsformen gemacht. Obwohl Tinnitus bereits seit der Antike bekannt ist und viele berühmte Persönlichkeiten – von Martin Luther über Rousseau, von Beethoven bis hin zu Smetana und Goya – geplagt hat, wird erst seit etwa 20 Jahren darüber geforscht.

Tinnitus – Definition

Als Tinnitus bezeichnet man Hörempfindungen unterschiedlichster Art, die nicht von einer Schallquelle außerhalb des Menschen erzeugt werden. Beim relativ seltenen „objektiven Tinnitus“ liegt eine interne Schallquelle im Patienten vor. Beim „subjektiven Tinnitus“ kann die Geräusche niemand außer dem Betroffenen hören. Wenn sich die Geräusche mit einer Reihe von psychischen Lebensbeeinträchtigungen verbinden, spricht man vom „komplexen Tinnitus“. Tinnitus ist keine Krankheit, sondern primär ein Krankheitssymptom, das sich aber im Laufe der Zeit verselbständigen kann. Daher sollte man rasch reagieren.

Geräusch

Der Betroffene hört manchmal oder dauernd in einem Ohr, in beiden Ohren oder auch im ganzen Kopf Geräusche in sehr unterschiedlichen Formen, Lautstärken und Frequenzen.

Beispiele sind Sausen, Zischen, Klopfen, Dröhnen, Knarren, Knallen, Klingeln, ja sogar Melodien oder unverständliche Stimmen. Jeder Betroffene hat seine spezielle Ausprägung mit verschiedensten Ursachen und Auswirkungen, die in Verbindung mit der individuellen Persönlichkeitsstruktur eine ganz spezifische Konstellation bilden. Ein Rauschen im Ohr ist in der Regel weder von seinen Auslösern noch von seinen Auswirkungen her gefährlich. Es gibt nur wenige gefährliche Auslöser, die der Arzt aber ausschließen kann. Auch die Auswirkungen – so beeinträchtigend sie auch sein mögen – sind nicht eigentlich lebensgefährdend. Tinnitus führt weder zu Taubheit, noch besteht die Gefahr, verrückt zu werden. Die Angst vor einer Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustandes (Depressionen!) ist eher berechtigt.

Ursachen und Auslöser

Es gibt eine große Anzahl von Theorien zur Entstehung und Ursachen, das Phänomen ist aber noch nicht enträtselt. Wahrscheinlich sind oftmals die Sinneszellen des Innenohres bzw. sehr komplexe Vorgänge im Hörnerv und in den Gehirnzentren zur Verarbeitung der Höreindrücke beteiligt.

Mehr Klarheit herrscht über mögliche Auslöser. Im Laufe des Lebens ergeben sich eine Reihe von vermeidbaren Gefährdungen durch Lärm ( ist zu 30% ursächlich) und Knalleinwirkungen. Weitere „Starter“ dieser Hörsystemstörung können Herz-, Kreislauf- und Durchblutungsstörungen, Hörsturz, Schwerhörigkeit, Stoffwechselstörungen, Veränderungen im Bereich der Halswirbelsäule oder des Kiefergelenkes, Morbus Menière (Drehschwindel), Otosklerose (im Innenohr), chronische Mittelohrentzündung, zahlreiche Medikamente, Allergien, Infektionskrankheiten oder auch Kopftumore (Akustikusneurinom) sein. Manche Gründe liegen auch im psychischen Bereich. Möglicherweise liegt sowohl dem Tinnitus wie auch den auslösenden Faktoren, ähnlich wie beim Hörsturz, eine langjährige psychische Problematik zugrunde. Ob auch Stress zu den Tinnitusauslösern gehört, ist noch ungeklärt. Jedenfalls bedeutet das Leiden für den Betroffenen einen starken Stressfaktor und Stress kann zur Verstärkung der Ohrgeräusche führen.

Tinnitus – Diagnose

Die Diagnostik strebt an, den Patienten gefährdende Erkrankungen auszuschließen und die Auslöser aufzudecken, um effektive Therapieansätze zu ermöglichen. Das diagnostische Verfahren umfasst eine eingehende fachärztliche HNO-Untersuchung, die gegebenenfalls durch weitere Maßnahmen (Bild gebende Verfahren und Untersuchungen anderer Fachdisziplinen – Radiologie, Neurologie, Innere Medizin, Physikalische Medizin, Psychiatrie) – erweitert werden muss

Tinnitus – Therapie

Dauern Ohrgeräusche (Ohrensausen) länger als ein paar Stunden an, sollte man den HNO-Arzt aufsuchen. Dieser leitet nach einer eingehenden fachärztlichen Untersuchung eine Akuttherapie ein. Die Ruhigstellung (Befürworter eines Krankenhausaufenthaltes sind in der Mehrzahl) hat vielleicht eine größere therapeutische Wirkung als die obligate (und nicht unumstrittene) Infusionstherapie. Sollte sich nicht bald ein Erfolg zeigen, besteht die Möglichkeit einer hyperbaren Sauerstofftherapie in einer Druckkammer. Gleichzeitig muss aber von Fachärzten nach möglichen Ursachen und Auslösern des Tinnitus gefahndet werden.

Es gibt zahlreiche weitere schulmedizinische und alternative Therapiemöglichkeiten, die möglichst rasch genutzt werden sollten. Für chronischen Tinnitus ist die Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) eine Option. Wir im ZEILEIS Gesundheitszentrum verfügen über hochwirksame, teilweise weltweit einzigartige Therapien, die in den letzten Jahren hervorragende Ergebnisse geschafft haben. Wegen der Vielschichtigkeit des Problems und der ganz individuellen Therapiemaßnahmen gibt es kein allgemeingültiges Behandlungs- und Verhaltensschema. Deshalb bitten wir bei Interesse um Terminvereinbarung für ein persönliches Arztgespräch per Anruf, Brief, Fax, oder E-Mail.
Selbstverständlich behandeln wir auch Hörsturz, Schwerhörigkeit und die Mèniere-Krankheit.

Tinnitus – Selbsthilfe und Ermunterung

Es gibt eine Reihe von allgemeinen Verhaltensregeln, die dem Betroffenen vor allem die Akutphase erleichtern können: Stress, Nikotin, Koffein, aber auch Alkohol (speziell Rotwein und Kornschnaps) und chininhaltige Getränke sollten vermieden werden. Ebenso sollten Entspannungsübungen versucht werden (autogenes Training, Yoga). Auf jeden Fall zu vermeiden sind Beeinträchtigungen durch zu laute Geräusche. Völlig falsch und unverantwortlich sind Aussagen von Ärzten, dass man nichts mehr machen kann und der Patient damit leben müsse. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Tinnitus selbst zu therapieren und auch die damit verbundenen Lebensbeeinträchtigungen abzubauen, sodass der Betroffene wieder ein relativ normales und erfülltes Leben führen kann.

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